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Ausstellung im

Guggenheim Museum New-York

Die höchste Ehrung die Fritz Gockerell je erhalten hat, kam 31 Jahre nach seinem Tod. Im Solomon R. Guggenheim Museum in New-York wurde 1998 eine überwältigende Motorradausstellung gezeigt. Mit bei dieser Ausstellung war Gockerells Megola. Die interessante Konstruktion wurde sogar zum Leitobjekt der Ausstellung und war auf dem Titelbild des umfangreichen Begleitbuches zur Ausstellung. Hier gelangen Sie zur Seite der Ausstellung des Guggenheim-Museums New-York. 

 

 

 

THE  ART  OF  THE  MOTORCYCLE

 

Text aus dem Begleitbuch zur Ausstellung:

Von all den wunderbaren, aber auch verrücktesten Maschinen in der langen Geschichte des Motorrades ist die Megola vielleicht die bemerkenswerteste. Bereits 1920 baute der Konstrukteur Fritz Gockerell den ersten Prototyp der Megola, bei dem die fünf sternförmig angeordneten Zylinder des Motors im Hinterrad eingebaut waren. Die Idee, die Antriebseinheit in die Hinterachse einzubauen, war nicht neu. doch dies auf das Vorderrad zu übertragen, was Gockerell 1922 tat, war ein Novum. Die Megola war damit das erste und eines der wenigen Motorräder mit Vorderrad-Nabenmotor.

Jeder der fünf luftgekühlten Zylinder besitzt einen Hubraum von 128 cm³ mit einer Bohrung-Hub-Verhältnis von 52 zu 60 Millimetern. Ohne Kupplung und Getriebe dreht sich der Motor zusammen mit dem Vorderrad vorwärts, während die Kurbelwelle, die auf ein Planetengetriebe wirkt, sechs mal so schnell in die Gegenrichtung bewegt, womit die Antriebskräfte gleichmäßig verteilt werden. Der Motor gibt bei 3000 U/min 14 PS ab und dreht das Vorderrad bei einer Höchstdrehzahl von 3600 U/min mit immerhin 600 U/min, was einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h entspricht - eine eindrucksvolle Leistung für die damalige Zeit. 

Gockerell brachte eine Reihe ungewöhnlicher Konstruktionsdetails zum Einsatz, wie beispielsweise die beiden Benzintanks: der Haupttank verschwindet unter der üppigen Karosserie. und das Benzin wird mittels einer Handpumpe zu einem kleineren Tank direkt über dem Motor befördert. Da der Motor die gesamte Frontpartie einnimmt, entschied sich Gockerell für zwei unabhängige Bremsen am Hinterrad. Zur umfangreichen Serienausstattung der Megola gehörten neben einer Benzinuhr auch Tachometer und Amperemeter. 

Die Megola war in einer Touring- und einer Sportversion erhältlich. Die bequemere Tourinversion war mit Hinterradfederung und einem weichen Sattel ausgestattet, die Sportversion dagegen mit Starrahmen und einem stärkeren Motor. In knapp fünf Jahren wurden etwa 2000 Motorräder verkauft, und erst 1926 infolge der Rezession in Deutschland, lief die Produktion der Megola aus. - MW

 

 

 

MEGOLA SPORT 640 cm³

Leitobjekt bei der Ausstellung THE  ART  OF  THE  MOTORCYCLE  im Guggenheim-Museum New-York. 

Klara Binder, die Tochter von Johann Meixner, schrieb 1977 in einem Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung:" ... Das Motrrad hieß Megola. Mein Vater finanzierte dieses Motorrad, er hieß Meixner, der Erfinder Gockerell und der Kaufmann Landgraf. So entstand der Name ... In meinem Leben spielte der Name Gockerell und Megola eine wichtige Rolle, denn mein Vater verlor bei dieser Erfindung 100 000 Goldmark..."

Von den Ursprünglich etwa 2000 Megolas haben eine Hand voll überlebt. Diese werden in Museen als Schätze der Mechanik und Motorradbaus gehütet und geschätzt. Kommen Megolas mal in den Handel, dann wird über die Preise meist Stillschweigen vereinbart. Es sind eben Preziosen der Motorrad Geschichte.

 

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